Vom Duft frischer Kieferspäne, dem perfekten Wachler und dem Feinsinn der Saunameister: Wir waren saunieren – erbaulich bis in die Poren! Besonders jetzt im Frühsommer, wenn die Natur vor den Saunen blüht …
Die Holunderblütencreme steht in kleinen Schälchen bereit. Mit ihr beginnt der heiße Höhepunkt der „Bad Radkersburger Saunazeremonie“: Vor dem großen Aufguss salbt sich die kleine, aber feine Saunagesellschaft mit der regional hergestellten Hautcreme den Körper. „Besonders die trockenen Hautstellen“, empfiehlt die „Sauna-Fibel“, in der der Ablauf der Sauna-Zeremonie und anderes Wissenswertes rund um das erbauliche Schwitzen erklärt werden. Gäste, die bei der „Bad Radkersburger Saunazeremonie“ dabei sind, werden sanft in die Kunst perfekten Saunierens eingeweiht. Herrlich das Aufgusswasser, es trägt das Aroma frischer Kieferspäne in sich. Der charakteristische Duft ist erfrischend und erbaulich, inspirierend, wohltuend bei Erkältungen und schmerzlindernd.

Von örtlichen Saunaexperten entwickelt, bietet diese spezielle Zeremonie ebenso gesunde und entspannende wie unvergessliche Saunagänge, begleitet von regionalen Naturprodukten. © Parktherme Bad Radkersburg
Und dann steht der Erfahrenste von uns als „Wachler“ im Raum und probiert den idealen „Bad Radkersburger Wachler“ (drei aufeinanderfolgende Wedeltechniken mit einem Fächer). Schritt eins lautet, drei Schöpfer des Kiefernaufgusswassers auf dem Saunaofen zu verteilen und mit dem Fächer mäßig schnell und rein horizontal zu wedeln. Wir spüren es gleich, die Wonnen des Saunierens werden sich bei diesem Rital vollends entfalten …

Alles über die Geheimnisse des Aufgusses, von regionalen Aufgussmittel bis hin zum perfekten „Wachler“. © Parktherme Bad Radkersburg
Wie ausgeprägt und vielfältig die Saunakultur in Bad Radkersburg ist, lässt einen direkt staunen. Auch darüber gibt die Fibel Auskunft. Die oben beschriebene Zeremonie findet in der Parktherme Bad Radkersburg, im Romantik Hotel im Park, im Thermalhotel Fontana, im Kaiser von Österreich, im Thermalhotel Radkersburger Hof, im Hotel Triest und im Landhaus Vier Jahreszeiten statt. Außerdem wartet noch eine Vielzahl an Besonderheiten: Die „1001 Nacht Grotte“, in der es nach Orangen und Heublumen duftet, die Aromagrotte mit Salbei, Kamille und Rosmarin (beides Thermalhotel Radkersburger Hof). Das Rasoulbad ist eine orientalische Schlammbehandlung im Landhaus Vier Jahreszeiten; das Römische Sudatorium ein klassisches Dampf- und Solebad in der Tradition antiker Badehäuser. Die Erdstöcklsauna in der Parktherme besteht aus einem alten Kellerstöckl und altem finnischen Keloholz. Sie hat rustikales Flair und ein natürliches Gründach. Dann erobern wir hier noch das Steinbad, die Vulkan-Sauna, die Weinkeller-Sauna, das Murnockerldampfbad …
Steirische Sauna
Steirisch geprägt ist die Saunakultur in der Heiltherme Bad Waltersdorf, die zwölf verschiedene Saunen für ihre Gäste bietet. In der „Steirer-Sauna“ hängen die Maiskolben von den Wänden; Aufgüsse mit Honig oder Traubenextrakt schmeicheln der Haut und stärken die Abwehrkräfte. Nach dem Saunieren verweilt man auf der neuen Nacktliegeterrasse – mit wunderbarem Blick auf die saftig grünen Hügel der Oststeiermark ….
Erde und Feuer
Von Erde und Feuer inspiriert ist die neu gestaltete „Sonnensauna“ in der Therme Loipersdorf, die, zusammen mit dem Thermenbad, alle vier Elemente in sich vereint: Erde, Feuer, Wasser und Luft. Hier finden wir gleich sieben verschiedene Plätzchen – oder „Glücksorte à la Loipersdorf“. Als Erstes öffnen wir die Tür zum Vulkanland-Dampfbad, dem größten Dampfbad Österreichs. Ein sinnliches Erlebnis! Achteckig errichtet, aus vulkanischem Basaltstein gebaut. In der Mitte thront ein Bergkristall, der mitwirkt in diesem alle Sinne umschmeichelnden Zusammenspiel aus Wärme, Licht, Duft und Klang.
Dann hinein in die Sauna „Waldblick“. Die traditionelle finnische Schwitzstube ist ein wunderbarer Ort, weil sie genau das hat, was wir am Saunieren am allermeisten mögen: den Blick ins Freie, in die Natur. Dann erforschen wir auch noch einen besonderen Bereich der Therme Loipersdorf: mein Schaffelbad. Die Teichsauna ist wunderbar, aber auch die Panoramasauna lockt: Da zeigt gerade Sabine Bothe, Meisterin der Aufgüsse, verehrungswürdige Aufgusskunst.
Holzofen und Sprudelbecken
Immer herzerfrischender wird auch das Saunieren im Rogner Bad Blumau, denn zu allem, was wir bisher schon so mochten – ganz besonders Meister Anands Räucherungen, die Musik unter Wasser und die Feuerkörbe rund um den zauberhaften Vulkania® Heilsee –, kam jetzt die Gartensauna hinzu. In ihr sorgt ein mit Holz beheizter IKI-Ofen für urtypisch „finnische“ Hitze.
Neben dem Neuen erwartet uns das bewährte Alte: ein Bio-Sanarium mit Helarium, ein Aromaraum, ein Römisches Schwitzbad, ein Türkisches Dampfbad, die Felsensauna. Und: betreute Spezialaufgüsse, naturreine Öle (Honig, Minze, Heilerde …), der wunderbare Garten mit Sprudelbecken und die 800 Quadratmeter große Sonneninsel für nahtlose Bräune …
Zornfreie Zone
Die gesamte H20-Therme ist für Kinder gemacht und deren Herzen schlagen hier auch wirklich hoch. Der Saunabereich allerdings ist den Erwachsenen vorbehalten, eine Ruhezone. Und man kommt auch wirklich ganz schnell runter, sobald man die großzügige Saunawelt mit großem Saunagarten betritt (sie ist übrigens durch einen eigenen Eingang von der Therme getrennt). Auch hier sind die Elemente Wasser und Feuer zu spüren. Die Hitze der Lappen-, Lärchen- und Tuffsteinsauna kontrastiert das Alaska-Tauchbecken gründlich. Sanft zur Ruhe kommt man in den warmen Thermalbecken mit Champagnerliegen und im Garten. „In der Sauna verraucht der Zorn“ heißt ein finnisches Sprichwort. Sein Wahrheitsgehalt ist sehr hoch, wie wir in der H20-Sauna erleben durften.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich am 8. März 2016 und wurde am 15. Mai 2018 überarbeitet. © Text: Echt*Zeit Magazin des Thermenland Steiermark
Schreibe einen Kommentar